Der ee-blog hat eine Interview mit Markus Röser, dem neuen Pressesprecher der DBM Energy veröffentlicht. Es gibt keine neuen Infos, lediglich über den folgenden Satz bin ich gestolpert:
„Batterie und Strompreis liegen bei 7,20 Euro auf 100 KM bei 12 Kilowattstunden Verbrauch. Den Einzelpreis pro Kilowattstunde kann man so nicht beziffern, da er von verschiedenen Komponenten abhängig ist. Die Batterie wird aber im Bereich Elektromobilität von unserer Seite nicht teurer sein, als herkömmliche Batterien in Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren.“
Der kWh Preis einer „normalen“ Starterbatterie liegt ungefähr bei 100 Euro für 1kWh (10 Euro pro 0,1 kWh). Das heißt eine 63 kWh Kolibri Batterie würde damit 6300 Euro kosten.
In einem älteren Artikel aus dem Handelsblatt, taxiert Gregor Falke (Logistikchef beim Partygeschirrhersteller Papstar) die Kosten wie folgt:
„Der Akku aus Berlin kostet etwa viermal so viel wie der alte Bleispeicher.“ Auf Nordakku kostet ein Bleiakku für Gabelstapler 2212,- Euro (48 V, 775AH). Der Kolibri Akku würde so ca. 8848 Euro kosten.
Das Interview ist ein klares Zeichen dafür, dass DBM nach wie vor nicht professionell aufgestellt ist. Was Hr. Röser vermutlich sinngemäß sagen sollte war, dass die Gesamtkosten für die Batterie und den Stromverbrauch im Bereich der Benzinkosten eines Autos mit Verbrennungsmotor liegen. Lägen sie tatsächlich im Bereich von Autobatterien, dann hätten sie angesichts der nach wie vor im Raum stehenden 7,20 Euro eine Lebenserwartung von weit unter 400 Zyklen, was wiederum in krassem Gegensatz zu allen anderen Angaben von DBM steht. Beides zusammen KANN nicht stimmen – nicht mal annähernd. Entweder die Kosten liegen im Bereicht von ca. 1.200 Euro/kWh und die Zyklen stimmen oder sie unterbieten alles im Bereich Lithium je dagewesene um den Faktor 10 und sind dafür extrem verschleissfreudig.
Ja, definitiv die 48V. Nachzulesen hier: http://www.cleanthinking.de/kolibiri-akku-praxiseinsatz-papstar-dbm-technologie/8407/
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@Hmmmm:
Aber jetzt moment mal. Wenn man die 7,20 nochmal zerlegt: 0,2 ct/kWh Stromkosten, und 12 kWh/100 km, laut Röser, ergibt 2,40 EUR Stromkosten pro 100 km (man, ich will so eine Karre. Super an der Tanke … grrrrrr.) Jedenfalls bleiben dann noch 4,80 EUR/100 km für die Batterie, und bei den obigen ~6300 EUR insgesamt macht das eine implizit angenommene Lebensdauer von ~131.250 km.
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Jetzt liegt aber die durchschnittliche Jahreslaufleistung hier bei ungefähr 11.000 km, und die durchschnittliche Lebensdauer eines PKW bei 12 Jahren. Wenn man diese Größen Zusammenrechnet erhält man einen derartig passenden Satz von Zahlen (12 * 11.000 km = 132.000 km), dass ich mich Frage, ob das nicht die Lösung ist.
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Will sagen: Die Aussage von DMB hat dann nichts mit der Anzahl von Ladezyklen zu tun die die Batterie *theoretisch* aushält, sondern der Preis ist bezogen auf die praktische, mittlere Lebensdauer und km-Leistung eines PKW. Tatsächlich wäre das ja auch die ehrlichere Art den Preis anzugeben, denn was nutzt es mir, wenn meine Batterie noch x Jahre hält (und somit den Preis/km drücken würde), aber ich das Auto gar nicht so lange fahre?
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Man kann die Batterie einfach so oft laden, dass die maximale Anzahl der Ladezyklen aufhört relevant zu sein. Sie übertrifft die Lebensdauer des Autos, und vermutlich auch die der Batterie selber. Also, des Rätsels Lösung?
Nachtrag: Ich meinte ganz oben natürlich 0,2 EUR/kWh (bzw. 20 ct/kWh). Tippfehler.
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Im übrigen, wenn man die Zahlen mal mit denen des Tesla Roadster Akkus vergleicht: Mit den Angaben aus Wikipedia ergibt sich ~222 EUR/kWh Batterieleistung, womit der Kolibriakku halb so teuer wäre. Wenn das tatsächlich alles so stimmt, wäre das eine Zahl, die ich als Pressesprecher mal rausgeben würde ;)
Zunächst mal glaube ich nach allen bisherigen Veröffentlichungen durch DBM nicht, dass die sich künstlich schlecht rechnen – eher umgekehrt. Außerdem würde ein Auto mit 11.000km Jahresleistung keine DBM Batterie benötigen, sondern es würde sich dabei eher um einen typischen Pendler mit weniger als 50km Tagesleistung handeln. Jemand mit so kurzen Strecken wäre schlecht beraten, Tag ein Tag aus mehrere hundert Kilo unnützen Ballast mit sich herumzuschleppen.
Tesla berechnet für den Austausch-Akkupack im Roadster aktuell knapp über 30.000$ Netto – also umgerechnet gut 24.000 Euro Endpreis. Dies schliesst die Rückgabe des alten Packs mit ein. Die 30.000 Dollar splitten sich also in die Überarbeitung (nicht den Austausch) des Packs samt Elektronik und Klimatisierung – und neue 18650er Zellen. Letztere dürften den Löwenanteil der Kosten ausmachen, da Tesla hier recht gute Ware einsetzt. So oder so belaufen sich die Kosten für den Austausch auf ca. 450 Euro pro kWh. Keine Ahnung, wo Wikipedia die Zahlen her hat. Vielleicht verwechseln die das mit dem Prepaid Angebot (12.000 Dollar netto, wenn man beim Kauf das Cell Replacement gleich mit bezahlt) oder mit dem Model S. Da kosten zusätzliche 100km Reichweite ca. 10.000 Dollar. Der Aufpreis refelktiert jedoch „nur“ die zusätzlichen Zellen für ca. 20 kWh, da die komplette Elektronik und die Klimatisierung im Basispreis enthalten sind.
Das mit dem künstlich schlecht rechnen stimmt natürlich. Was mir auch noch gerade einfiel: Es ist nicht völlig klar was Röser meint, oder? „Nicht teurer als eine herkömmliche Batterie“? Also gibt’s den 100 kWh rundum-sorglos-Akku für 100 Euro? 1. April war erst :mrgreen:
Im Prinzip bleibt das ganze doch etwas albern. Aussagen wie „Den Einzelpreis pro Kilowattstunde kann man so nicht beziffern“ sind Blödsinn. Wenn’s noch keinen Preis gibt, weil sie noch nicht wissen, wie teuer die Produktionskosten werden, soll er das sagen (obwohl ja eigentlich schon eine Serienproduktion läuft?). Wenn das von „verschiedenen Komponenten abhängig ist“, dann sollte man meinen, dass immernoch eine Preisspanne angeben werden kann — oder vielleicht mal erklären, was damit genau gemeint ist.
Und im übrigen *muss* DBM ja doch wissen, was ihre Batterie kostet — sie verkaufen sie ja schließlich. Wenn ich als Kunde da anrufe und ne 63kWh Batterie haben will, und frage was der Spass kostet, können die doch nicht antworten „den Preis kann man nicht beziffern“.
Der einzige Grund, warum alle hier am rumraten sind, ist doch, das genau diese Information fehlt. Ist es so wichtig, den tatsächlichen Preis geheim zu halten? Für mögliche Verhandlungen oder wie?
Hab ich mich auch schon gefragt – denn schon damals, direkt nach dem „Rekord“, hat Hannemann behauptet man würde bereits 15.000 Einheiten pro Tag produzieren und an „wichtige Schlüsselkunden“ ausliefern. Angeblich waren irgendwo um die 200 Mitarbeiter in der Produktion und Entwicklung beschäftigt usw. – und das alles von einem Laden mit einer Bilanzsumme von unter 400.0000 Euro (in denen die Fördermittel vermutlich sogar enthalten sind – bin nicht sicher, ob man die bilanzieren muss aber ich denke mal „ja“). Im Grunde ist die Beteiligung von Grolman das einzige was mich noch davon abhält, an eine Räuberpistole zu glauben.
[…] Kosten für den Bleiakku sind stark übertrieben (vgl. älterer Artikel von pressw0rds, Preis ca. 2200 Euro). Mit dem realistischeren Preis stimmt auch die Aussage von […]