Es gibt ein neues Interview der Berliner Zeitung und Mirko Hannemann. Neben einigen Infos aus dem letzten Artikel, ist folgendes erwähnenswert:
- M.H. wurde gefragt warum DBM aus der Technologie nach wie vor ein großes Geheimnis macht? „[…] Wenn wir nach wie vor vorsichtig sind, dann deshalb, weil wir in solchen Verhandlungen befürchten, wegen ungleicher Verhandlungsstärke über den Tisch gezogen zu werden.“
- der Daimler-Forschungschef hat DBM zur Mitarbeit in der Nationalen Plattform Elektromobilität eingeladen
- Wie ist M.H. auf die Batterietechnologie gekommen? „Es begann mit der Entwicklung eines Messverfahrens für chemische Batteriespeicher. Damit hatten wir gewissermaßen die Batterie-DNA entschlüsselt und erfahren, welche der etwa 1500 Parameter wir beeinflussen müssen, um genau definierte Ergebnisse zu bekommen. […]“
- DBM benötigt 9-12 Monate für eine Serienproduktion
- Kosten für ein Elektroauto mit 300 km Reichweite muss nicht teurer sein als ein ähnliches „normales“ Auto.
- Die Kolibri Batterie ist „definitiv“ die Entwicklung von Mirko Hannemann
- Frage zum Schutz des DBM Knowhows: „Soweit wie wir das für nötig halten.„
- Kann denn garantiert werden, dass keine fremden Patente verletzt werden? „Wir haben da weiterentwickelt, wo andere aufgegeben haben, fremdes Know-how ist da, wo wir uns bewegen, nicht vorhanden.“
- DBM sieht die Zukunft eher im Bereich der Energiespeicherung im großindustriellen Maßstab. Dort könnten im nächsten Jahr bereits 300 Megawatt installieren werden
….“Damit hatten wir gewissermaßen die Batterie-DNA entschlüsselt und erfahren, welche der etwa 1500 Parameter wir beeinflussen müssen, um genau definierte Ergebnisse zu bekommen.“
Ich glaube, ich krieg die Motten….
:roll:
Aber, ich halte mich vornehm zurück und hüte meine Fragemeute, solange er nicht rausrückt wie sein Zellaufbau aussieht.
;)
Und dann das mit dem Rennsport:
…“Dort kann man Leistungsfähigkeit, Strapazierfähigkeit und Schnellladefähigkeit (!!!) eines Akkus im Elektroauto hervorragend beweisen.“
Eigentlich keine schlechte Sache, ähnlich wie beim Beginn des Automobil-Zeitalters – Rennsport als Entwicklungstreiber. Jetzt müsste Auto-Pionier Hannemann eigentlich nur noch eine ‚Bertha Benz‘ finden….ach ja, selbst war der Mann….
:mrgreen:
Wow, 1500 Parameter. Wenn jeder Parameter nur zwei Zustände zulassen würde, dann wären es immer noch 3,5*10^451 verschiedene Möglichkeiten. Hannemann dieser Teufelskerl…
Da bin ich aber mal gespannt:
……“Wir bauen derzeit in Deutschland einen Speicher mit zehn Megawatt. Das ist der größte Akkuspeicher in Europa.“
Das wäre ein außerordentlich interessantes Energiespeicherungs-Projekt in einer Größenordnung von vielleicht 2,5MWh (0,25h Entladung) und würde im direkten Wettbewerb zu dem ‚LESSY‘-Projekt der Intiative ‚LIB2015‘ mit einer Leistung von 1MW und einem Energieinhalt von 700kWh stehen (Li-Tec-Zellen).
( http://corporate.evonik.com/sites/dc/Downloadcenter/Evonik/Corporate/de/Unternehmen/Verantwortung/evonik-industries-lessy.pdf )
Nur, hinsichtlich so einem bedeutenden, großen Speicher-Projekt – da habe ich bis jetzt nicht die kleinste Info-Spur im Netz gefunden…
:roll:
Ich suche noch nach einem Detail in diesem Interview, das NICHT entweder offensichtlich frei erfunden ist und/oder diametral in Widerspruch zu vorherigen Aussagen von Hannemann steht… bisher Fehlanzeige.
Freuen wir uns doch! Da fahren Leichtbau-Autos die DBM-Batterien in ländlicher Gegend spazieren. Ideale Kombination – Leichtbau und 40kWh-Superbatterie für Reichweiten über 200km (290km?).
Etwas, was das teuere BMW-„project i“ nicht annäherend erreicht. Leichtbau ja, aber mit einer Batterie von ca. 24kWh für eine Reichweite von ca. 150km viel zu eingeschränkt. Die Batterie von SB LiMotive (Bosch/Samsung) ist das Problem. Und damit will man 2013/2014 in die Serienproduktion! Da muss es einem doch wie der Hohn vorkommen, was da gerade im Norden durch die Gegend kurvt. Und Audi müsste sich am Kopf kratzen und fragen was sie nun doppelt verpasst haben.
Tja, das wäre doch begeisternd, wenn da nur diese Interviews nicht wären…. aber, irgendetwas in meiner verschrobenen Seele mag diesen Populismus, und ist ganz gierig auf die nächsten tollen Ansagen….
:mrgreen:
Ach ja, und hier noch ein Artikel mit einem Filmchen zum Weiterfreuen:
:D
( http://www.nwzonline.de/Region/Artikel/2624213/Elektroautos-fl%FCstern-jetzt-auch-auf-flachem-Land.html )
@ Hmmmm – kein Problem, Beispiele:
– der Daimler-Forschungschef hat DBM zur Mitarbeit in der Nationalen Plattform Elektromobilität eingeladen – Warum sollte Mirko Hannemann das frei erfinden oder wie steht das im Widerspruch zu vorherigen Aussagen? Klar war Thomas Weber vor den Tests von BAM und DEKRA eher ablehnend, hat nun aber seine Meinung geändert. Wenn du ganz kritisch bist, schreib ihm (T.W.) doch eine Mail und frag ihn ob das stimmt…
– 600Mio Samsung Angebot – Warum sollte er da Quatsch erzählen? Was bringt ihm das? Wenn er kein völliger Prahlhans ist… Und das werden wir irgendwann feststellen
– Warum sollte er nicht vor 5-6 Jahren an Messverfahrens für chemische Batteriespeicher entwickelt/gearbeitet haben?
– Warum soll er über seinen Studienabbruch lügen? Er hätte gelogen wenn der behauptet hätte, dass er sein Studium abgeschlossen hat
…
Bei den Unterschieden die du (wahrscheinlich) meinst spielen unterschiedliche Aspekte hinein:
1.)
Man muss DBM und M.H. eine Entwicklung zugestehen. Am Anfang vielleicht noch etwas unerfahren, fast naiv und hat vielleicht hier und da Sachen ausgeplaudert ohne es 100% zu wissen. Jetzt ist auch er erfahrener und vielleicht (noch) vorsichtiger geworden. Daher auch hier und da leichte Abwandlungen/Anpassung seiner Aussagen.
2.)
DBM und MH forschen/entwickeln natürlich weiter. Zusätzlich werden auch BAM, DEKRA Tests, die Rekordfahrt, die Zusammenarbeit mit Energieversorgern etc. neue Erkenntnisse gebracht haben. Daher mit der Zeit natürlich „aktualisierte“ Aussagen…
3.) Die subjektive und teilweise falsche Wiedergabe der Medien. Z.B. im Autobild Artikel wird die Next Energy Mitarbeiterin Bettina Lenz mit „das ist günstig“ zitiert. Ich habe sie angeschrieben und sie hat nie mit einem Autobildreporter gesprochen. Oder so schreibt die „Welt-Online“ von „Gewinn im 3-stelligen Millionenbereich“. Alle anderen schreiben von Umsatz und nicht Gewinn. Komisch…
4.)
Beim Thema DBM und MH gibt es eine Menge grundsätzlicher Ablehnung, Skepsis, Unterstellungen und oft eine eigene Agenda. Da wird jede Aussage in jede Richtung gedreht und gewendet bis man scheinbar einen Widerspruch gefunden hat. Welche Art von Beweis/Beleg will man haben? Notariell beglaubigt? Das ist doch Quatsch, das macht keine andere Firma.
Ich rede nicht von einem kritisch prüfenden Blick – aber von einem Generalverdacht zu Lasten des „Angeklagten“. Da ist dann einfach alles gelogen, übertrieben, unmöglich und totaler Quatsch.
Betrachten wir doch mal die Historie von DBM und MH:
1. MH hat bereits im Dezember 2009 behauptet ein eAuto mit 500km Reichweite bauen zu können (vgl. Artikel Autogazette 12.2009)
Ergebnis:
Im November 2010 haben sie eine 600km Rekordfahrt durchgeführt. (Und bitte jetzt nicht „das Auto war für den ADAC ein paar Minuten außer Sichtweite“ – diese Blindvögel)
2. MH behauptet seit 2009, dass der Kolibri Akku sicher, einsatzfähig, langlebig und bezahlbar ist.
Nach der Rekordfahrt warf man DBM vor, dass der Akku:
a) höchst unsicher ist
b) Technologie ist im Forschungsstadium -> nicht einsatzbereit/alltagstauglich etc.
c) nicht langlebig (ungenügende Zyklisierbarkeit)
d) Technik weder nachprüfbar noch nachvollziehbar (z.B. „Prof. Dr. Martin Winter: Es gibt weltweit rund 50.000 Techniker und Wissenschaftler auf diesem Gebiet und keiner hat den DBM Akku entwickelt)
Ergebnis:
DBM hat den Akku beim BAM und Dekra im März 2011 testen lassen. Ursprünglich war das Dez. 2010 geplant, musste aber durch die Brandstiftung verschoben werden. Derzeit wird eine weitere neutrale Testinstanz gesucht für Audi+BMW.
-> Zweifel an der Rekordfahrt ausgeräumt (DEKRA)
-> Zweifel an der Sicherheit ausgeräumt (BAM)
DBM lässt mit Next Energy eine Alltagstauglichkeitsprüfung durchführen. 3 eAudis, 3 Monate, 3×15.000km
DBM verkauft seit 2009 fleißig Akkus an Papstar (mittlerweile 13 Stück) und die sind tagtäglich im Einsatz.
-> Ziel: Dies soll Zweifel an der Alltagstauglichkeit ausräumen
DBM baut einen 10MW Energiespeicher zur Pufferung von Energie.
-> Ziel: Wahrscheinlich endlich mal Geld zu verdienen ;-) aber natürlich auch die Leistungsfähigkeit, Skalierbarkeit, Langlebigkeit, Sicherheit etc. zu zeigen
Fazit: „An ihren Taten sollt ihr sie erkennen“ – also warten wir es doch einfach ab. Zu dem 10MW Speicher wird es sicherlich bald unzählige Pressemeldungen und weitere technische Details geben. Aber das Ding bereits jetzt als Hannemansches Luftschloss und Lüge abzutun ist verfrüht.
@PW
Wir haben einfach (wieder mal) grundsätzlich verschiedene Vorstellungen davon, was glaubwürdig ist und was nicht. Insofern ist mir auch völlig egal, „warum“ Hannemann lügt. Nur dass er das tu steht (für mich) fest. Vielleicht nicht zu Trivialien wie dem Abbruch seines Studiums (einen vorgeblichen Abschluss würde ich eher bezweifeln). Doch schon bei seiner Vita in Sachen „Problemlöser GmbH“, die ganz nebenbei so viel Geld abwirft, dass Hannemann deswegen sein Studium hinwerfen (in früheren Interviews war es noch die zu theoretische Natur der Technischen Physik in Ilmenau, wo übrigens „Grundlagenforschung“ nicht gelesen sondern höchstens betrieben wird) und sich angeblich zur Ruhe setzen kann, wirds äußerst bizarr. So gesehen ist DBM schon sein zweites Wunder. Aus dem ersten (dessen Geheimhaltung ihm übrigens besser gelang als die von DBM – man findet nämlich zu diesem phänomenalen Erfolg eines freiberuflichen Teenager Beraters absolut nichts) stammen nun wohl auch die angeblichen 15 mio mit denen er die Entwicklung „seiner“ Batterien betrieben hat. Noch vor einem Jahr stammte das Geld angeblich von DBM Search & Rescue. Noch vor wenigen Monaten sagte Hannemann „ich bin nicht der Erfinder dieser Technologie… externe Froschungsressourcen… 3M … blablabla“ und jetzt antwortet er auf die Frage „Ist die Batterie Ihre Entwicklung?“ mit „Ja, definitiv.“. Aber vielleicht hat er das gar nicht gesagt und er wurde auch hier nur falsch zitiert? Vielleicht sagte er ja in Wirklichkeit „Nein, definitiv nicht.“ Oder er meinte mit „Meine Entwicklung“, dass er die Technologie zwar entwickelt aber irgendwie trotzdem nicht erfunden hat. Oder er dachte in einem Anflug von Naivität (die im Übrigen irgendwie schlecht zu einem Self-Made-Multimillionär passt – ganz ohne Geschäftssinn schafft man das nicht), dass sich das „Ihre“ in der Frage nicht auf seine Person, sondern auf ein Team von Wissenschaftlern irgendwo bei 3M bezog?
Zu deinen übrigen Punkten: Das hatten wir alles schon mal. Ein Auto mit Batterien vollstopfen kann jeder und welche der immer zahlreicher werdenden Varianten eines „Kolibiri“ Akku beim BAM getestet wurde, wissen wir nicht.
Einfach abwarten? Tja – meinetwegen. Aber vorher drüber spekulieren tun wir hier doch alle – nur in verschiedene Richtungen.
>> Etwas, was das teuere BMW-“project i“ nicht annäherend erreicht.
Teurer als was? Teurer als die 30.000 aus einem Hannemannschen Interview (Glaubwürdigkeit der Aussage muss nicht kommentiert werden) oder teurer als die 120.000, welche man bei NE scheinbar für einen gebrauchten A2 bezahlte – was nebenbei bemerkt mehr ist als der Listenpreis eines Serien Tesla mit über 200PS und 350km Reichweite?
Mein Problem mit Hannemann und DBM ist ganz einfach, dass er immer mehr Fragen aufwirft als Antworten gibt. Es ist einfach unseriös so vorzugehen. Es erinnert sehr stark an EESTOR und Freaks aus der „Freien Energie“-Szene. Nichts weiter als Vaporware…
Wieso übernimmt Hannemann mit seinem dreistelligen Millionengewinn nicht einfach Opel und verkauft ab nächstes Jahr Elektro-Corsas und Astras? Er wäre doch angeblich bereit ab 2012 in Großserie zu gehen und GM könnte seine Verbrennungskraftmaschinen-Patente auch gleich behalten…
@Hmmmm
Ein interessantes Beispiel mit der Problemlöser GmbH welches du ansprichst.
>man findet nämlich zu diesem phänomenalen Erfolg eines freiberuflichen Teenager Beraters absolut nichts
Warum soll man denn etwas finden? Wen interessiert das denn? Nehmen wir z.B. einen Bekannten von mir, der hat sich in der IT Branche selbstständig gemacht und verdient damit sehr sehr gutes Geld. Er hat sein Studium (mit etwas Verlängerung) abgeschlossen, hatte aber wirklich Mühe damit, nicht weil er es nicht geschafft hätte, sondern weil er nicht darauf angewiesen war und auch sonst genug zutun hatte… Findet man davon etwas bei Google? Wird darüber irgendwo etwas geschrieben? Nein – weil es 1. keinen interessiert, weil man 2. über Geld nicht öffentlich redet und 3. weil er gar nicht will, dass das jeder weiß.
MH: „Ich habe aber schon damals so viel Geld durch Aufträge verdient, dass die Lust zum Studieren immer geringer wurde.“ 100% genauso ging es meinem Freund…
„in früheren Interviews war es noch die zu theoretische Natur der Technischen Physik in Ilmenau“
Jeder der mal so ein Fach (Physik, eTechnik, Chemie oder irgendeinem anderen technischen Studiengang) studiert hat weiß, dass gerade das Grundstudium sehr theorielastig ist.
Die Aussagen sind nicht konträr, sondern komplementär. Das widerspricht sich in keinster Weise…
>Aus dem ersten stammen nun wohl auch die angeblichen 15 Mio. mit denen er die Entwicklung „seiner“ Batterien betrieben hat.
>Noch vor einem Jahr stammte das Geld angeblich von DBM Search & Rescue.
Ja, wo steht das? Die Aussage war immer, dass die Finanzierung aus privaten Mitteln stammt. Und das wird natürlich auch Geld sein, was er mit der Problemlöser GmbH und ggf. bei
DBM S&R verdient hat… (Oder vielleicht von der reichen Tante aus Amerika wie jemand mal vermutet hat ;-)
>Noch vor wenigen Monaten sagte Hannemann „ich bin nicht der Erfinder dieser Technologie… externe Forschungsressourcen… 3M … blablabla“ und jetzt antwortet er auf die Frage „Ist die Batterie Ihre Entwicklung?“ mit „Ja, definitiv.“.
Im gleichen Interview antwortet er ebenfalls:
„Wir haben da weiterentwickelt, wo andere aufgegeben haben, fremdes Know-how ist da, wo wir uns bewegen, nicht vorhanden.“
WIR. Das steht doch nicht im Widerspruch. Natürlich hat er die Kolibri Technologie entwickelt, die initiale, zündende Idee gehabt. Aber natürlich gibt es auch weitere Leute/Forscher, die ebenfalls mitarbeiten. Warum nennt man denn bei den Anfängen der Raketentechnologie immer nur Freiherr von Braun? Das war ein großes Team von Wissenschaftlern…
>Einfach abwarten? Tja – meinetwegen. Aber vorher drüber spekulieren tun wir hier
>doch alle – nur in verschiedene Richtungen.
…und das ist doch auch gut so :-)
Grundsätzlich habe auch ich noch eine kleine Menge an (offenen) Fragen. Wenn jemand aber öffentlich so schlecht geredet, kritisiert und verunglimpft wird – dann ist das schon hoch interessant.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass unter Wissenschaftlern diejenigen am schärfsten kritisiert werden, die wirklich eine Entdeckung gemacht haben und damit anderen „gefährlich“ werden könnten.
Die Autoindustrie schreibt jährlich Milliardengewinne und will von der Regierung Milliarden an Förderung, weil sie verschlafen haben frühzeitig auf den Elektro- Zug aufzuspringen. Das ist schon
mehr als dreist. Wir in Deutschland neigen dazu Sachen eher tot zu kritisieren als sie zu fördern. In Amerika hätte MH schon ein paar Millionen an Risikokapital eingesammelt und
würde die Sache richtig groß aufziehen.
Nachtrag:
„Und mal ehrlich… DBM wurden Steuergelder nachgeworfen, obwohl der Laden praktisch nichts vorzuweisen hat.“
In die Batterieentwicklung sind 0 Euro Steuergelder geflossen und für die Rekordfahrt kam das BMWi auf DBM zu und fragte ob es Ihnen möglich ist ein Auto mit 300km Reichweite zu bauen. Um das möglich zu machen förderten sie das Projekt mit 250.000 Euro. (Zu den Zeiten liefen die Papstar Akkus bereits – das ist also mehr als „nichts“)
@PW
Was du meiner Meinung nach grundsätzlich falsch einschätzt, ist die Substanz die in oder hinter DBM steckt – und darum ist auch eine Annahme wie „In Amerika hätte MH schon ein paar Millionen an Risikokapital eingesammelt…“ weit hergeholt. Nimm z.B. das von DonDonner weiter oben erwähnte EESTOR Beispiel. Richard Weir ist kein unbeschriebenes Blatt wie Hannemann. Er arbeitete bei IBM u.A. an Technologien wie Pixie Dust und hat damit eine Vita, die es zumindest nicht total unwahrscheinlich erscheinen lässt, dass ausgerechnet ihm etwas einfallen könnte auf das vorher noch niemand sonst gekommen war. Auch EESTOR hat von Anfang an eher nebulös über seine Technologie berichtet aber im Vergleich zu dem was DBM abzieht haben die quasi einen permanenten Tag der offenen Tür. EESTOR hat seine Ideen – also den Teil, der „EESU“ von anderen Kondensatoren unterscheidet – sehr frühzeitig patentieren lassen. Ich wiederhole mich hier – aber Patente sind für Investoren essenziell. Keiner wirft sein Geld für etwas zum Fenster hinaus, das jedes andere Unternehmen einfach nachbauen kann. Die EESTOR Investoren sind bekannt. Dick Weir hat nicht in einem Interview gesagt „Oh, by the way. Some guys from Lockheed Martin showed up a couple of days ago and dropped me a million or two.“ sondern es gab Pressemitteilungen von beiden Unternehmen dazu. Trotzdem ist EESTOR nach allgemeiner Einschätzung in den USA eine „Lame Duck“. Oder nimm AltairNano. Auch gehyped bis zum geht nicht mehr. Patente, Prototypen, dann richtige Produkte und richtige Kunden und von vornherein keine einzige offene Frage bezüglich Patenten oder bezüglich der Frage, wie die Batterien funktionieren und was sie denn nun so besonders macht (wer Alti Aktien besessen hat oder noch besitzt weiß, wie es weiter ging). Das sind Beispiele für Underdogs und Startups die in den USA Risikokapital eingesammelt haben und „richtig groß“ aufgezogen wurden – und sie sind von DBM so weit entfernt wie Cedar Park von Berlin.
Noch was grundsätzliches: Wenn wir in diesem Land irgend etwas gut können, dann ist es über die Deutschen zu meckern. Ich kann das ewige Gejammere über angebliche Fortschrittsfeindlichkeit, übertriebene Skepsis und angebliche Rückständigkeit langsam nicht mehr hören. Bosch, Siemens, Daimler, SAP, Evonik, BASF, VW, Porsche usw. kennt ja jeder. Aber gerade aus dem Mittestand kommen in Deutschland mehr Weltmarktführer als aus jedem anderen Land der Erde. Kleine Firmen irgendwo auf dem Lande, die eine geniale Idee haben und damit weltweit zum Dauerbrenner werden sind unser Makenzeichen – NICHT unsere Schwäche. Und mal ehrlich… DBM wurden Steuergelder nachgeworfen, obwohl der Laden praktisch nichts vorzuweisen hat. In den USA hätten die mit der Masche auch unter Obama nicht einen Dollar bekommen – also beschwert euch nicht andauernd über etwas, das einfach nicht stimmt. Wenn an DBM etwas dran wäre, dann gäbe es kein besseres Land dafür als das hier.
Und zu deiner Rechtfertigung in Sachen Entwickler oder Erfinder und Wir oder Ich – was stimmt denn nun deiner Meinung nach? Er ist nicht der Erfinder, sondern „wir sind die Erfinder“? Ein „Team“ von 50 oder so „Wissenschaftlern“ aus „externen Ressourcen“ hat also da weiterentwickelt, wo „andere“ aufgehört haben… und der Grund für das fehlende Patent ist jetzt der, dass die 50 Namen nicht auf das Anmeldeformular des Patententamtes gepasst haben? Come on.
@Hmmmm
Etwas ganz grundlegendes unterscheidet DBM von EEstore:
EEstore behauptet etwas entwickelt zu haben, meldet auch tolle Patente an, scheint auch irgendetwas zu tun – aber wo ist das Ergebnis? Wo ist das Auto welches mit den Super Kondensatoren angetrieben wird? Wo ist überhaupt ein derartiger Kondensator? Daher natürlich auch die Bezeichnung als Snake Oil oder ‚Lame Duck‘.
DBM hat behauptet, dass sie eine leistungsfähige Batterie entwickelt haben. Ok. Wo sind die Patente? Merkwürdige Antworten – das ist in der Tat merkwürdig. Wo ist das Ergebnis?
Lekker Mobil, Silberpfeil, 13x im Papstar Gabelstapler, 3 Next Energy eAudis und bald noch vieles mehr. Und das ist der Unterschied: Während EEstore nur bei Theorien bleibt, kann DBM ja scheinbar liefern. Echte Batterien, von BAM und DEKRA bestätigt. Klar, auch die lasssen sich mit einem Scam übern Tisch ziehen. Come on (um mit deinen Worten zu reden ;-)
Noch was grundsätzliches: Wenn wir in diesem Land irgend etwas gut können, dann ist es über die Deutschen zu meckern. Ich kann das ewige Gejammere über angebliche Fortschrittsfeindlichkeit, übertriebene Skepsis und angebliche Rückständigkeit langsam nicht mehr hören. […] – also beschwert euch nicht andauernd über etwas, das einfach nicht stimmt. Wenn an DBM etwas dran wäre, dann gäbe es kein besseres Land dafür als das hier.
Ja wir Deutschen meckern zu viel (siehe auch WM 2006). Ja wir haben einen gesunden Mittelstand und tolle Unternehmen.
Aber was Investitionsbereitschaft angeht schneidet Deutschland im Vergleich schlecht ab. Und das ist in etlichen Studien etc. belegt:
Zitat: „In kaum einem anderen Land kommen Unternehmer und Gründer so schwer an Kapital für innovative Projekte wie in Deutschland. Diese Situation könnte sich angesichts der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise weiter verschärfen und damit auch bei einem Aufschwung die Innovationsfähigkeit unseres Landes entscheidend hemmen. Die Finanzierungssituation und die Bildung gehören zu den großen Schwachstellen des deutschen Innovationssystems, das im Vergleich der 17 weltweit führenden Industrienationen 2009 nur noch Rang 9 belegt und damit bei fast unverändertem Punktwert einen Platz zurückfällt. An der Spitze des Rankings stehen – trotz aller Probleme auch dort – die USA. Auf Platz 2 folgt die Schweiz. […]“
Zitat: „Genauer betrachtet zeigt der Innovationsstandort Deutschland im Vergleich mit den USA jedoch eine Reihe struktureller Schwächen:
Genau diesen Punkt der ‚geringen Investitionsbereitschaft‘ meinte ich mit meinem oben angesprochenen Punkt. Und ebenfalls noch was grundsätzliches: Wer „meckert“ denn die ganze Zeit über Herrn Hannemann? Die Presse, die Wissenschaft, die Industrie ….. Zu wenig Informationen hier, Lügner da, Hochstapler dort, Prahlhans irgendwo. Warten wir es doch einfach ab, denn die Zeit wird es zeigen…Glaubst du als großer Energieversorger würde ich in der derzeitigen schlechten Stimmung bezüglich DBM eine Pressemeldung machen? Im Gegenteil, ich würde einfach losbauen und wenn das Ding in Betrieb geht, dann ist der große Tag für eine Pressemeldung gekommen. Genauso werden wir die Partner des 10MW Projektes erfahren. Und diesen Partner, glaub mir den kennt jeder…
>> Echte Batterien, von BAM und DEKRA bestätigt. Klar, auch die lasssen sich mit einem Scam übern Tisch ziehen.
An der Stelle drehen wir uns immer wieder im Kreis. Die Batterien bei der DEKRA hatten (ich denke das können wir als gesichert ansehen) ca. 170 Wh/kg und wären damit nichts über das es sich zu diskutieren oder das es zu fördern lohnt (da ganz normale Standard Technik). Bei Papstar ist (wiederum je nach Interview) irgend was mit knapp über 100 Wh/kg im Einsatz – also auch nichts Besonderes. Was beim BAM untersucht wurde, wissen wir nicht. So lange niemand die 250+ Wh/kg Version getestet hat, ist DBM eine ähnliche Luftnummer wie EESTOR – mit dem Unterschied, dass die offen zugeben noch kein Produkt zu haben. Oder anders formuliert. Wäre Weir ein Hannemann, dann hätte er wohl einen stinknormalen Maxwell Kondensator hergenommen und gesagt „schaut her – es funktioniert“. (Auf die spannende Frage, warum er ständig von x Volt Spannung redet und das Testexemplar nur x/y Volt Spannung aufweist würde er dann irgendwas von 700 verschiedenen Isolator-Chemien schwafeln und behaupten, aus „Zeitgründen“ lieber ein weniger leistungsfähiges Modell für die Demo gewählt zu haben). ;)
Deine Zitate zum Thema Innovationsfeindlichkeit in Deutschland greifen übrigens nicht. DBM wird doch sogar nach eigenen Angaben nicht von Basel II wütigen Bankern, verschnarchten Investoren, verdummten Schülern, Genehmigungsverfahren oder den Gewerkschaften ausgebremst. Im Gegenteil. Laut Hannemann hat er Geld und Kunden im Überfluss… und wird trotzdem noch steuerlich gefördert. Das sind doch, dem vernehmen nach, paradiesische Zustände. Wer legt ihm denn Steine in den Weg? Hat die Stadt Berlin die Produktion von Batterien in Mischgebieten verboten? Dreht die Sparkasse einem angeblichen Multimillionär den Zugang zum Girokonto ab? Sucht DBM verzweifelt innovative Physiker und findet auf dem deustchen Arbeitsmarkt nur debile Karusselbremser? Ne. Wenn Hannemann sich bisher zur „Innovationsfeindlichkeit“ in Deutschland geäußert hat dann in die Richtung, dass ihm der Teppich den ihm die Autoindustrie ausrollte nicht rot genug war. Aber dafür rennen ihm ja ganze Rudel von Energieversorgern die Tür ein.
„ca. 170 Wh/kg und wären damit nichts über das es sich zu diskutieren oder das es zu fördern lohnt (da ganz normale Standard Technik).“
Das sehe ich anders. Samsung(?) hat eine Zelle mit 280WH/kg auf dem Markt – das ist auch Stand der Technik. Energiedichte ist aber nicht alles. Das ist ähnlich wie bei Solarzellen. Mittlerweile gibt es Solarzellen mit einem Wirkungsgrad von über 40%. Trotz dessen werden bisher größtenteils Dünnschichtmodule mit einem Wirkungsgrad von 5-7% verbaut. Warum? Weil die viel billiger sind und Platz in einem Solarpark keine Rolle spielt. Also selbst wenn nun DBM einen Akku mit „nur“ 170 Wh/kg entwickelt hat, dieser aber so sicher, effizient, platzsparend, langlebig oder günstig ist (oder eine Kombination aus mehreren dieser Attribute) dann kann das trotzdem ein „Durchbruch“ sein. Am Ende ist es eine Kostenfrage und daran ist AltairNano (bisher) gescheitert – ob DBM daran scheitert werden wir sehen.
Ja das stimmt – Risikokapital gibt es ja oft für Ideen und um dann ein Produkt daraus zu machen. DBM hat aber ein Produkt. Vielleicht wäre Partner ein besserer Ausdruck gewesen. Die Entwicklungskosten einer derartigen Batterie allein aufzubringen ist eine Sache, aber eine Fabrik aufzubauen eine andere. Dass DBM so etwas gesucht hat, lässt sich aus diversen Artikel belegen z.B. schon im Jahr 2009 mit dem Porsche-Umrüster RuF oder mit der „Fabrik“ die sie jetzt bauen wollen („Es gibt bereits Investoren, die eine 20 000 Quadratmeter große Halle mitbringen“) oder mit den Energieversorgern („Man sei in Gesprächen mit Investoren aus der Energiewirtschaft, die bei DBM einsteigen wollten, sagt Röser. Eine Serienproduktion solle schnellstmöglich aufgebaut werden.“)
Ebenfalls Innovationsfeindlich ist die offizielle Medienschlachtung um DBM. Da muss nun auch wirklich jeder aus der 3. Reihe nochmal seinen Kommentar zu abgeben, dass das ja so nicht funktionieren kann und auch der letzte das wirklich 1000%ig verstanden hat. Ist ja schon interessant, dass die Industrie sich fast geschlossen negativ äußert/geäußert hat. Keiner behauptet, dass DBM nicht auch Fehler gemacht hat, aber warum diese Hetzjagd?
Ein Vorschlag zur Güte ;-) Lass uns einfach entspannt zurücklehnen und beobachten wie sich die Geschichte um DBM Energy weiter entfaltet. Spannend wird es alle mal – egal in welche Richtung es geht :-D
Es ist interessant zu sehen, welche gewichtspezifischen Energiedichten für lithiumbezogenen EV-Batterien (Li-Ion, LMP, LP) bei den Foristen gehandelt werden (ohne DBM). Da werden oft Werte über 150Wh/kg genannt (und es wird vielfach nicht zwischen Zell-Wert und Batterie-Wert unterschieden).
Nur die Wirklichkeit sieht anders. Die Batterien der heute in Serie produzierten Elektroautos liegen durchwegs bei 80Wh/kg bis 120Wh/kg. Da hat die ‚Tesla Roadster‘-Batterie mit 118Wh/kg schon einen Spitzenplatz. Der ‚Mitsubishi i-MiEV‘ und der ‚Nissan Leaf‘ besitzten je eine 80Wh/kg-Batterie. Die in Kleinserie produzierten E-Fahrzeuge von Daimler, der ‚Smart Fortwo ed‘ und der ‚A-Class E-Cell‘ mit Tesla-Batterien sind da schon mit 120Wh/kg sehr fortschrittlich.
Andere Entwicklungen, die erst in zwei Jahren auf den Markt kommen, wie z.B. der ‚BMW i3‘, werden kaum Batterien haben, die über 100Wh/kg haben. Auch da ragt eine Tesla-Entwicklung, der ‚Tesla S‘, mit Batterien von 140Wh/kg bis 190Wh/kg heraus (drei Wahl-Batterien mit verschiedener 18650-Zellenzahl).
Bei all diesen Werten muss jedoch bedacht werden, dass die Fahrzeughersteller neben den Kosten vor allem auch die Lebensdauer der Batterien im Auge haben und auch oft einen hohen Aufwand treiben um die Batterien zu temperieren. Da können spezifischen Werte, die bei den Zellen durchaus bei 140Wh/kg (Nissan Leaf) oder 251Wh/kg (Panasonic-3,1Ah-Zellen für den ‚Tesla S‘) liegen können, batterieseitig stark absinken. Das Gewicht des Batteriebehälters und der ‚genutzte Energieinhalt‘ sind dabei oft Berechnungs-Grauzonen.
So würde ich den spez. Wert der DBM-Batterien in den drei Testfahrzeugen (mit 40kWh) mehr bei 160Wh/kg sehen, da noch Verbinder, Anschlüsse, etc. dazugerechnet werden müssten. Da der Behälter fahrzeugseitig eingebaut ist (ist er?) würde ich ihn mal nicht dazurechnen. Ob so eine Betrachtungsweise verbleiben kann hängt auch noch von der Unsicherheit ab, ob die DBM-Batterie im harten Sommer/Winter-Betrieb ohne Temperierung auskommt.
Warum ich das hier geschrieben habe – als fragender Optimist? Einmal um einige Werte und ihre Zuordnung etwas geradezurücken und auch um zu zeigen, dass die DBM-Batterie – auch in einer konservativen Auslegung – wirklich sehr interessant sein könnte, wenn sie hinsichtlich Lebensdauer und Kosten den Ansprüchen der Fahrzeughersteller entspricht. Nur, dies braucht (wenn es denn klappt) seine Test-Zeit, da können schnell noch mal zwei Jahre ins Land gehen.
Und sonst? Natürlich Fragen über Fragen!
:D