Auf der Homepage von DBM Energy steht, dass die Firma auch auf der IAA vertreten sein wird. Doch im offiziellen Ausstellerverzeichnis finden sich weder die DBM Energy, noch die Kolibri Power Systems AG, noch das BMWi. Weiß jemand wo und ob DBM Energy auf der IAA vertreten sein wird?
Auf der Homepage steht der IAA-Termin. Aber nicht, dass die Kolibris teilnehmen.
Das habe ich mich auch schon etwas gewundert. Vielleicht heißt das, dass Mirko Hannemann dort hingeht, aber nicht mit der Firma vertreten ist. :-)
Wie ich in Berlin war, wollte ich mit der Firma Kontakt aufnehmen – per Telefon, da ich einfach gerne ein paar Fragen stellen wollte. Leider hat niemand abgehoben und es gab auch keine Ansage oder die Möglichkeit, eine Nachricht zu hinterlassen.
Ich halte von dbm-energy und der Kolibri-Technologie an sich sehr viel, aber wie mir scheint, ist es nicht so leicht, mit der Firma Kontakt herzustellen. Was habt ihr für Erfahrungen?
http://www.elektroauto-infos.com
Auf der Homepage unserer Firma sind auch div. Messe- und Ausstellungstermine verzeichnet – allerdings nehmen wir dann auch daran teil (und sponsoren sie teilweise auch).
Ist ja schon seltsam, daß dbm energy ausgerechnet DEN Termin, an dem sie mit Anwendern, Technikern und Endkunden in Kontakt kommen können und ihre Wunderbatterie der Öffentlichkeit präsentieren können, nicht wahrnehmen. Aber darüber zu jammern, daß niemand ihre Wunderbatterie so richtig lieb hat, ist ja auch viel einfacher.
DBM Energy könnte in letzter Minute im Bereich der Zulieferer auftauchen. Mit anderen Firmen habe ich das schon erlebt.
DBM könnt auch auf dem Stand eines Instituts oder Energieversorgers unterkommen. Lekker und EWE finde ich bei den Ausstellern zwar nicht – aber das muss ja nichts heißen.
Das wäre möglich. Ich habe mal bei einer winzigen Firma gearbeitet, die sich mit Batteriemeßtechnik beschäftigte, und uns wurde etwas Platz auf dem Stand eines Batterieherstellers auf der Hannover-Messe eingeräumt. Man fand uns damals aber im Ausstellerverzeichnis. Schon etwas seltsam, daß dbm energy keinen Hinweis dazu auf der Homepage bringt.
Es gibt aber noch einige Seltsamkeiten mehr, z.B. daß die Energiedichte der Batterie im zweiten Versuchsfahrzeug (nachdem das erste abgebrannt war) wesentlich geringer war (und auf dem Niveau anderer E-Auto-Batterien lag) als (angeblich) beim ersten Versuchsfahrzeug. Auch ist Hannemanns Behauptung, ein Bleiakku habe einen Wirkungsgrad von 10%, absoluter Unsinn. Wenn sich das auf den Ladewirkungsgrad bezieht: der beträgt bei Bleiakkus 80 … 95%. Die Aussage, daß die Kolibri-Batterie einen Wirkungsgrad von 97% hat, sagt nichts über deren Leistungsfähigkeit aus, sondern nur, daß sie 97% der beim Laden eingespeisten Energie auch wieder abgibt.
In dem Zeit-Artikel
http://www.zeit.de/2011/18/DBM-Energy-Hannemann/seite-1
wird Hannemann wie folgt zitiert:
Dem anspruchsvollen Markt der Traktionsbatterien für Großserien-Elektroautos begegnet Hannemann mittlerweile zurückhaltend: »Wir gehen dahin, wo die Technik am meisten bewirken kann. Das ist nicht im Auto, sondern im Stromnetz, dessen Funktion durch die schwankende Einspeisung durch erneuerbare Energien mit Speichern aufrechterhalten werden muss.«
Warum sollte er mit DBM Energy auf der IAA auftauchen, wenn er inzwischen gar keine Traktionsbatterien für BEVs mehr anbieten möchte?
Mit den Netzpufferakkus muss Hannemann sich aber beeilen, Andrea Rossi hat seine „Kalte Fusion“-Megawattdampfmaschine fast fertig ;-)
http://www.nyteknik.se/nyheter/energi_miljo/energi/article3264361.ece
Naja, bisher las man es etwas anders. Da wurde auf den Reichweiten- und Leistungstest des BAM verwiesen und darauf, daß man mit einem süddeutschen Autohersteller in Verhandlung stehe. Und warum der Hinweis auf die IAA und die eCarTec (im Oktober), wenn man sich auf diesem Markt (angeblich) nicht mehr betätigen will?
Und wenn die Akkus kurz vor der Serienfertigung stehen, warum sind sie dann nur auf Pressefotos sichtbar?
Ist dann aber schon etwas seltsam, daß auf der Webseite gleich zwei Automessen erwähnt werden: die IAA und die eCarTec im Oktober. Schon etwas seltsam, daß man mit staatlicher Finanzhilfe den Prototypen eines Elektroautos aufbaut, vom BAM Reichweiten- und Leistungstests durchführen läßt und sich dann anschließend auf einem komplett anderen Markt betätigen will.
Die o.g. Messen wären doch DIE Gelegenheit, die Kolibri-Akkus, die bisher nur auf Pressefotos zu sehen waren, einmal live vorzuführen.
Es ist ja leider einiges sehr seltsam. Wo ist z.B. der 98,8 kWh / 300 kg Rekordakku abgeblieben? Abgebrannt ist er ja angeblich nicht.
Die Informationspolitik von DBM ist eine Katastrophe und ich bin wirklich sehr enttäuscht über diese Entwicklung. Es wäre ja auch einfach zu schön gewesen…
Seltsamerweise wurde ja in den zweiten Prototyp ein anderer Akku eingebaut, der nicht nur weniger Leistung hatte, sondern auch eine wesentlich geringere Leistungsdichte, die kaum über der herkömmlicher Lithium-Akkus lag.
Da hat Hannemanns Firma es tatsächlich geschafft, mit einer angeblich serienreifen Akkutechnologie völlig unterschiedliche Leistungsdaten hinzubekommen. Mit welchen Leistungsdichte-Daten geht dann dbm bei der Autoindustrie hausieren?
Vielleicht ist die Informationspolitik so schlecht, weil es da gar nicht so viel gibt, über das man informieren könnte?
Ich glaub‘ wir haben hier schon so ungefähr alles durchgekaut, was merkwürdig/unglaubwürdig an DBM ist. Woran es fehlt sind Meldungen die das Gegenteil beweisen und zeigen, dass hinter DBM so etwas wie Substanz steckt. Es ist still geworden um Hannemann – und die Frage ist jetzt einfach, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen ist. Meine Meinung war von Anfang an, dass es sich hier schlicht um Betrug handelt (mit der stillen und mit jeder Woche weiter verblassenden Hoffnung darauf völlig falsch zu liegen).
Was wir brauchen, sind keine Meldungen, sondern vor allem Kolibri-Akkus, mit denen Hannemanns Angaben verifiziert werden können. Bei 15 Festangestellten, ca. 200 freien Mitarbeitern, einer noch in diesem Jahr geplanten 20000m2-Fertigungsstätte (naja, 4 Monate Zeit hat Hannemann ja noch) und einer Umsatzerwartung im 3stelligen Mio.bereich sollte es da schon mehr als Einzelstücke geben.
Im übrigen wurde schon vor längerer Zeit von Fachleuten darauf hingewiesen, daß es kein großes Problem ist, Akkus mit der (angeblichen) Leistung der Kolibri-Batterie zu bauen, wenn man dafür bei anderen Parametern, insbesondere der Zyklenfestigkeit, großzügig ist. Und dieser Wert ist stark entscheidend für die Praxistauglichkeit.
Ja, sorry. „Meldungen“ in dem Sinne, dass sich wirklich jemand mit den Wunderbatterien beschäftigen und sowohl deren Energiedichte als auch deren Sicherheit und sonstige Eigenschaften überprüfen konnte und einen realen Preis nennen kann. Bisher wurden diese Punkte entweder gar nicht oder nicht im Zusammenhang dargelegt. Die Batterien beim BAM mögen sicher gewesen sein aber man weiß nichts über ihre Energiedichte. Die Batterien bei der Dekra mögen akzeptable (keine herausragenden) Energiedichten gehabt haben aber niemand weiß, ob es dieselben wie beim BAM waren. Die Batterien von der „Rekordfahrt“ (die übrigens keine war) hat wohl weder das BAM noch die Dekra gesehen und in Sachen „Preis“ gibts nur nebulöse Vergleiche.
… und noch immer keine Patentanmeldung (was in meinen Augen der Witz schlechthin ist).
Stimmt, das war mir (und vielen anderen) wohl noch gar nicht aufgefallen, daß niemand weiß, ob die vom BAM und von der Dekra getesteten Batterien (wobei übrigens die Zyklenfestigkeit noch gar nicht erwähnt wurde) identisch mit denen des Rekordautos waren oder überhaupt von dbm energy selbst hergestellt. Man weiß eigentlich nur, daß auf den Akkus „Kolibri“ draufstand…
Aber wieso war es keine Rekordfahrt? Gab es schon längere Fahrten mit E-Autos ohne Nachladung?
Google mal nach Tour de Sol 1996. Dort hat dem Vernehmen nach ein verplombter Solectria Sunrise schon vor 15 Jahren am dritten Tag des Rennens unter Aufsicht 377 Meilen geschafft (mit NiMH Batterien). Die Rekordfahrt von Hannemann war wohl ein paar Meter kürzer, ein Notar war unerwünscht und niemand weiß, was in den x Minuten passiert ist, in denen das Lekkermobil aus dem Blickfeld der begleitenden Journalisten geraten war. (Insgesamt ist das aber eher unwichtig – jeder von uns kann mit einem alten Passat Kombi und einem vom BMI gesponsorten 300.000 Euro Einkaufsgutschein beim nächsten Conrad ein Elektroauto bauen das locker 1.000km schafft und sich danach mit Hr. Brüderle ins Blitzlichtgewitter stellen. Mit der Idee dann in den bis zum Jahresende noch verbleibenden knapp 4 Monaten einen „dreistelligen Millionengewinn“ einzufahren ist natürlich was anderes ;) ).
Mhm, also überall (1,2) stehen 375 Meilen was 603,5 km entspricht. Das Lekker Mobil war 605 km unterwegs und hatte noch einiges an Restladung. Davon abgesehen wurde immer kommuniziert, dass der Rekord ein Reichweitenrekord für ein alltagstaugliches Serienfahrzeug war. Bei Designstudien, Testmodellle etc. steht man derzeit bei 1631 km – was aber wenig mit der Realität zu tun hat.
Und die alte Leier von dem Notar und dem „aus dem Blickfeld verschwinden“ wurde doch längst beantwortet. Es war ein Konvoi mit etlichen weiteren Fahrzeugen dabei, die auch ständig dabei waren. So z.B. das Auto vom Bundesministerium etc. Es gibt ein Lückenloses GPS Protokoll und und und. Vielleicht wird endlich Ruhe sein, wenn DBM in diesem Jahr wie angekündigt den 1000km Rekord aufstellt und dann endlich den Notar mitschleift…
Ich hab nen alten Passat Kombi, Conrad-Geschäft ist am Ort.. wie komm ich an die 300000EUR ran? 400kg Zuladung schleppt der locker, hab mal ne Zeitlang damit Briketts ausm Baumarkt geholt.
Also erstens mal sind zwei Quellen nicht „überall“, zweitens kann man das Lekkermobil wohl kaum als „alltagstaugliches Serienfahrzeug“ bezeichnen, drittens weist das „lückenlose GPS Protokoll“ durchaus Standzeiten (und logischerweise auch eine drastisch geringere Durchschnittsgeschwindigkeit als die immer weider postulierten 90 km/h) aus und viertens werden aus den „etlichen, weiteren Fahrzeugen“ die angeblich ständig dabei waren nach Abzug der Hannemannschen Äußerungen lediglich eine nicht näher definierte Anzahl von „Personenschützern“, die sich laut BMWI zumindest „immer in Sichtweite“ aufgehalten haben. Von mir aus kannst du das gern als einen regulären Rekord akzeptieren. Wirklich eine Rolle spielt es, denke ich mal, sowieso für niemanden.
naja, aus den diversen Verlautbarungen von dbm ergeben sich so diverse Widersprüche. Ich hab mal nachgesehen, was so alles über die Verbindung mit Papstar zu finden ist. Da hat es einen mysteriösen Feuerwehreinsatz gegeben, verursacht durch eine dbm-Batterie. In den Presseberichten ist von beobachteter Rauchentwicklung die Rede, außerdem wird erwähnt, daß dbm das an sich notwendige Gefahrendatenblatt nicht mitgeliefert hat. dbm hat dann erst behauptet, es habe ein Problem mit einem fremden Ladegerät gegeben, dann war’s ein Kommunikationsproblem zwischen Batterie und Ladegerät, das mittlerweile von dbm „nachgebessert“ worden sei. Mittlerweile ist der Feurwehreinsatz zu einem „Fehlalarm“ geworden. Leider ist das Gedächtnis des Internet ein bißchen besser als das der dbm-Pressestelle.
Übrigens hat auch niemand überprüft, wie groß die Kapazität der Bleiakkus, mit denen die dbm-Batterien bei Papstar verglichen wurden, tatsächlich war. Die Bleiakkus waren 3 Jahre alt und offensichtlich im Dauerzyklenbetrieb. Eine starke Kapazitätsverringerung ist da schon denkbar.
Interessant sind auch die Berichte von den (sehr wenigen) Leuten, die es geschafft haben, einen Gesprächstermin mit dbm zu bekommen. Keiner von denen bekam einen der (angeblich serienreifen) Kolibri-Akkus zu sehen. Womit beschäftigen sich eigentlich die (angeblich) 200 freien MItarbeiter dieser Firma?
Ist das GPS-Protokoll eigentlich irgendwo online einsehbar?
Ob 90km/h Durchschnittsgeschwindigkeit behauptet wurden, konnte ich nicht nachprüfen. Lt.
dürfte es sich eher um die Höchstgeschwindigkeit handeln. MIt 70km/h an Steigungen hinter Lkws herschleichen konnte ich auch schon mit meinem 26PS-R4, bei 5l/100km, vor 30 Jahren. Und das war ein Serienauto, vom Schrottplatz aufgesammelt…
Für die in diesem Artikel angegebene Ladezeit von 4 Stunden sind auch bei 380V Drehstrom (übrigens haben wir in D seit geraumer Zeit 400VAC Drehstrom) mind. 65Amp notwendig, das schafft kein Drehstrom-Hausanschluß. Wir haben bei Installation unserer Geräte in Industrie- und Laborräumen manchmal Probleme, 32A/3x400VAC zu finden. 6min Ladezeit würden dann Tausende von Ampere Eingangsstrom für das Ladegerät bedeuten, das gibt es wohl nur direkt am Umspannwerk und ist für die Zukunft wohl auch eher unrealistisch.
Hannemann hat tatsächlich behauptet, es sei eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 90km/h erreicht worden:
http://www.cleanthinking.de/hintergrund-kolibri-akkutechnologie/7229/
An anderer Stelle hat er behauptet, das Lekker-Mobil sei bis zu 130km/h gefahren. Da muß wohl der Tacho des ADAC-Begleitfahrzeugs ziemlich falsch gegangen sein.
Ob ein Reichweitentest mit den bei der 600-km-Fahrt gefahrenen Geschwindigkeiten realistisch ist, mag jeder selbst beurteilen.
Das Lekker-Mobil wird immer schneller… im Interview mit tv.berlin ist die Durchschnittsgeschwindigkeit schon 100km/h.
Wofür mach ich denn den Blog? Ihr müßtet es doch eigentlich besser wissen. Also:
– Durchschittsgeschwindigkeit war 98km/h bei km 300 (also bei der Kilometerzahl, die es galt Nachzuweisen!). Insgesamt wohl ca. bei 90km/h. Hier nochmal das GPS Protokoll
– die 6min Ladezeit bezieht sich auf eine DBM interne Technologie, Zitat: „“Regarding the recharging time we use internal our own Power Bricks, an energy storage system, with 600 kW, Röser said“ Kommentar 71
– „Da muß wohl der Tacho des ADAC-Begleitfahrzeugs“ Es gab kein ADAC Begleitfahrzeug. Der ADAC Mensch saß im Pressebuss
– Warum war das Auto nicht für einige Zeit nicht zu sehen o.ä? Es waren etliche Fahrzeuge dabei, das ist z.b. in diesem offziellen Schreiben des Bundestages eindeutig belegt:
Zitat: „Die Rekordfahrt wurde von ca. 20-30 Personen als Augenzeugen begleitet. Beteiligt waren unter anderem der ADAC, Vertreter der Presse sowie Mitarbeiter der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Acht Personenschützer waren immer in Sichtweite des Fahrzeugs. Das Augenzeugen-Protokoll eines Notars ist rechtlich nicht anders zu beurteilen als das der übrigen Augenzeugen. Unabhängig davon existiert ein lückenloses GPS-Protokoll, das mit einer im Fahrzeugeing ebauten GPS-Blackbox aufgezeichnet wurde und dem BMWi vorliegt. Anhand des Protokolls lässt sich exakt nachvollziehen, wo, zu welcher Zeit, wie schnell und in welcher Höhe das Fahrzeugunterweg s war. Danach können Manipulationen (z. B. unbeobachtetes Nachladen) ausgeschlossen werden.“
Ich glaube im Nachhinhein hätte auch ein Notar keinen Zweifler überzeugt…
Hallo Pw0
Danke, das Du all den Zweiflern mit den Fakten der Berichterstattungen antwortest.
Ich habe diese ganzen Mutmaßungen und Schlechtrederei über DBM satt.
Hoffe, das nach der Umreformierung der Firma wieder positive Schlagzeilen geschrieben werden.
Die Zeit wird es zeigen!
Habe selbst auf der IAA leider auch vergebens nach DBM gesucht.
Eine direkte Email von mir ans Office von DBM wurde leider noch nicht beantwortet.
Zweifel kann man am besten durch Fakten ausräumen. Und da ist seit der Rekordfahrt von dbm leider nichts Nennenswertes mehr gekommen.
Von den Batterien, die im Rekordfahrzeug verwendet wurden, hieß es, sie seien beliebig reproduzierbar. Die Batterie wurde beim Brand auch nicht beschädigt. Trotzdem hatte die Batterie im von der Dekra untersuchten Testfahrzeug eine Energiedichte, die nur noch knapp die Hälfte von der der Rekordbatterie betrug, und die von anderen Batterieherstellern auch erreicht wird.
OK, die Durchschnittsgeschwindigkeit war 98km/h auf den ersten 300km. Hannemann hat diese Einschränkung im tv.berlin-Interview aber nicht gemacht!
Mag sein, daß dbm für die Ladung der Batterie ihre eigenen „power bricks“ (ein Ausdruck, der üblicherweise für Spannungskonverter benutzt wird und nicht für „storage systems“ – was auch immer der Pressesprecher mit letzteren meinen mag) benutzt. Eine Eingangsleistung von 600kW (bei knapp 100kWh Batteriekapazität ergibt sich damit eine Ladezeit von 10 min, aber wir wollen ja nicht kleinlich sein – dbm ist es ja auch nicht) ergibt aber immer noch einen Anschlußwert von 1500 Ampere. Da wundert es nicht, daß „wir bezüglich der Leistungsaufnahme keine Angaben machen können“. Die wären aber für die Beurteilung der behaupteteten Alltagstauglichkeit sehr hilfreich!
Fakt ist jedenfalls, daß nach den BAM- und Dekra-Tests im Frühjahr dieses Jahres von dbm nichts mehr gekommen ist (außer natürlich Meldungen zur Umbildung des Managements, Umsatzerwartung, geplanten Fertigungsstätten usw. usf. – das übliche). Auch nicht auf ihrer Webseite – im Gegenteil, da ist die Produktübersicht von lieferbaren Akkutypen sang- und klanglos verschwunden.
Noch ein Fundstück:
http://forum.golem.de/kommentare/wissenschaft/elektroauto-von-muenchen-nach-berlin-ohne-steckdose/verarsche-galore.-check-this/46224,2494584,2494584,page=2,read.html
Das GPS Protokoll plottet gefahrene Strecke gegen Geschwindigkeit. Wenn das Auto steht, berührt die Linie die X-Achse. Fährt das Fahrzeug nach einer Pause weiter, steigt die Linie ab dem Punkt wieder an – die Standzeit ist als solche nicht ablesbar.
Hannemann ist um 8:30 in München losgefahren und kam um 5:20 ins Ziel. Das sind 8,8 Stunden. Hätte die Durchschnittsgeschwindigkeit tatschlich ca. 90 km/h betragen, dann hätte die ganze Reise nicht länger als etwa 6,6 Stunden dauern dürfen bzw. eine Standzeit von mehr als zwei Stunden beinhaltet. Rechnet man die halbe Stunde Fotopause heraus, kommt man auf 72 km/h. Also: wenn die Durchschnittsgeschwindigkeit beim Fahren tatsächlich „ca. 90 km/h“ war, dann fehlen im Protokoll gut 90 Minuten „Pause“.
Hallo Hmmm
Deine Rechnung stimmt nicht ganz.
Aus Berichten wurde immer wieder erwähnt, das die Distanz von München nach Berlin unter 600 km lag. Um also auf die 605 km zu kommen, wurden ein paar Extra Schleifen gedreht, damit die 605 km Distanz erreicht wurden.
Nimmt man also an, das z.B. die reine Autobahnfahrt so um die 580 km liegt, sind das bei ca. 90 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit leicht aufgerundet etwa 6,5 Stunden Autobahnfahrt. Mit Addierung des Fototermins also 7 Stunden.
Im GPS Protokoll ist aber auch ersichtlich, das sowohl der Anfang innerhalb Münchens, die Zwischendistanz von Kilometer 60 bis etwa 70 und der „Enspurt“ ziemlich langsame Passagen von 50 km/ und drunter beinhalten. Gerade im städtischen Bereich lässt man die meiste Zeit liegen. Somit kann ich mir gut vorstellen, das hier noch einiges an Zeit liegengelassen wurde.
Aber den Grund der vielen Negativ Posts liegt in meinen Augen daran, das zu viele mit einer Pessimistischen Negativgrundhaltung das Thema DBM beäugen.
Ich will nicht behaupten, das ich frei von allen Zweifeln und auch Skeszis war und bin.
Meine Grundhaltung ist aber, das ich Nachrichten über Neuentwicklungen in Sachen Elektromobilität eher Euphorisch eingestellt bin und hoffe, das diese bald in die Produktion und Massenfertigung gelangen. Deshalb bin ich eher Neutral bis Positiv gegenüber News eingestellt. Ich wünsche den Jungs einfach, das Sie den Durchbruch schaffen und all die großen Autokonzerne mit Ihrer Arroganten und teils Egoistischen Haltungen es zeigen.
Somit würde sich auch der Druck auf die Konzerne erhöhen, das endlich Elektromobilität Alltagstauglich würde (und ich könnte mir endlich einen E-Wagen kaufen :-)
Ich denke das DBM in Sachen Presse und Öffentlichkeitsarbeit noch viel lernen muß.
Hoffe das sich dies mit der Neustrukturierung der Firma ändert.
Warten wir es doch einfach ab was an News kommt, als uns ständig an Kleinigkeiten aufzuhängen und zu mutmaßen!
Der Grund für die negativen Posts liegt nicht in einer negativen Grundhaltung. Er liegt ganz einfach darin, daß von dbm zu wenig Glaubwürdiges rüberkommt.
Und wir bewegen uns hier nicht in esoterischen Gefilden, sondern in der Technik. Rein zufällig arbeite ich seit dem einen oder anderen Jahrzehnt im Technikbereich, davon 4 Jahre bei einem Industriebatterievertrieb. Dort habe ich ein Batterieüberwachungssystem mitentwickelt. Ich glaube daher, ein bißchen Ahnung davon zu haben, wie technische Entwicklungen und deren Vermarktung ablaufen.
Und das, was dbm da abzieht, ist ein hervorragendes Negativbeispiel.
Immerhin laufen die dbm-Batterien in den 3 Next-Energy-Testfahrzeugen seit 3 Monaten problemlos. Allerdings hat sich die Batteriekapazität wieder mal ein bißchen verringert. Seltsamerweise legte ja sogar dbm (per eidesstattlicher Erklärung) großen Wert darauf, daß die von BAM und Dekra getesteten Batterien nicht den 100kWh-Batterien im Lekker-Mobil entsprechen, sie hatten dann auch nur 60kWh und eine wesentlich geringere Leistungsdichte. Und in den Next-Energy-Testfahrzeugen sind nur 40kWh-Batterien eingebaut. Leider nur noch weniger als die Hälfte als im alltagstauglichen Lekker-Mobil mit seiner serienreifen, beliebig reproduzierbaren Batterie. Und seltsamerweise haben die Next-Energy-Testfahrzeuge mit 40kWh-Batterien das gleiche Leergewicht wie das Lekker-Mobil mit knapp 100kWh. Wie hoch (oder niedrig) mag die Leistungsdichte da wohl sein?
Tut mir leid, aber solange die dbm-Leute nicht „Butter bei die Fische tun“ und zeigen, daß sie ihre angeblich serienreifen Superbatterien auch tatsächlich liefern können, werden sie weder bei der deutschen noch bei einer anderen Autoindustrie ins Geschäft kommen. Und das liegt nicht an deren Arroganz und Egoismus. Batterien, über die viel Wind gemacht wird und die dann nicht verfügbar sind (und noch nicht mal einem interessierten Kunden gezeigt werden können, s.o.), wird kein Autokonzern einbauen wollen. Dort will man nämlich funktionierende Autos verkaufen und keine Luftnummern.
>> Meine Grundhaltung ist aber, das ich Nachrichten über Neuentwicklungen in Sachen Elektromobilität eher Euphorisch eingestellt bin und hoffe, das diese bald in die Produktion und Massenfertigung gelangen.
Nichts für ungut – aber du hast ganz offensichtlich mit dieser Industrie nichts anderes am Hut, als dass du gern ihr Kunde wärst. Aus der Perspektive kann man sich so eine Einstellung leisten. Aber tatsächlich hilft sie nicht im mindesten dabei, die Elektromobilität voranzubringen. Im Gegenteil. Ein Gerücht wie „Batterien mit 300Wh/kg Leistungsdichte und radikal niedrigen Herstellungskosten existieren bereits und kommen demnächst auf den Markt!!!“ ist absolut tödlich für die Branche. Das wäre nur dann eine gute Nachricht, wenn es tatsächlich stimmt – wenn es nicht stimmt, lähmt das Gerücht die Entwicklung.
Stell dir vor du wärst ein Investor (ohne die geht in privater Forschung gar nichts) und wolltest im Bereich Elektromobilität investieren. Du hast dir ein nettes, kleines und vielversprechendes Startup mit einer guten Idee im Bereich Energiespeicher rausgepickt und stehst kurz davor, richtiges Geld in die Hand zu nehmen. Nun kommt ein Herr Hannemann daher und erzählt der ganzen Welt, dass er zu einem Bruchteil der Kosten ein vielfaches der Leistung realisieren kann. Dann lässt du als Investor das kleine, vielversprechende Startup sofort fallen wie eine heiße Kartoffel – weil es plötzlich sehr viel wahrscheinlicher erscheint, dass die gute Idee schon in sehr kurzer Zeit vom DBM’s Wunderbatterie überholt sein könnte und deine Investition komplett den Bach runtergeht. Also wirst du versuchen, in DBM zu investieren (geht bekanntermaßen nicht) oder legst dein Geld halt in einem anderen Bereich an. Kommt DBM’s Wunderbatterie ist das ok. Kommt sie nicht, hat das kleine Startup mit seiner guten Idee keinen Investor gefunden und die Segel gestrichen. Die Wirtschaftsgeschichte ist voll von solchen traurigen Wundern. Also komme mir bitte keiner mit „negativer Einstellung“.
Das einzig positive an der DBM Geschichte ist, dass dem Gerücht mit jedem Tag weniger Gewicht beigemessen werden muss, weil mittlerweile auch der vorsichtigste Geldgeber langsam aber sicher mitkriegt, dass das Wunder von Berlin schlicht Betrug war. Ich freue mich auf den Tag wo das offiziell wird – dann können wir das abhaken. Der Markt ist unsicher genug mit dem, was wirklich an Fortschritt da ist. Da brauchen wir niemanden der das blaue vom Himmel herunter verspricht.
Übrigens ist dbm energy auch nicht im Ausstellerverzeichnis der Clean Tech World zu finden, die heute begonnen hat und die ebenfalls im Terminkalender von dbm energy erwähnt ist.
Auch im Ausstellerkatalog der auf der dbm-Homepage erwähnten eCarTec-Messe in München (Beginn 18.10.) ist dbm energy nicht zu finden.
Wer ein derartiges Versteckspiel betreibt, braucht sich über mangelndes Interesse an den Produkten (so sie denn existieren) nicht beklagen.
[…] keine Kommentare. Alle Kommentare wurden bisher freigeschaltet, auch die von UJF (vgl z.B. hier und hier). Aus unterschiedlichen Gründen ist eine zeitliche Verzögerung möglich. Und mein lieber UJF: Die […]