Der Tagesspiegel berichtet ebenfalls über den Alltagstauglichkeitstest der drei Next Energy eAudis. Dabei wird nicht nur die offizielle Pressemeldung wiedergegeben, sondern ebenfalls Mirko Hannemann und Christian Liebich vom Wirtschaftsministerium befragt. In der Vergangenheit wurde von der Autobild der Kaufpreis als zu hoch bemängelt – der Tagesspiegel bringt die Antwort treffend auf den Punkt:
„Next Energy begründete seine Anbieterwahl damit, dass die Serienfahrzeuge einiger ausländischer Hersteller spätestens nach 70 bis 150 Kilometern nachgeladen werden müssten, was für Fahrten außerhalb der Städte ungeeignet sei. […] Andere Fahrzeuge mit einer ähnlichen Reichweite hätten kurzfristig nicht zur Verfügung gestanden – schon gar nicht von den deutschen Herstellern. „Von der Gegenseite kommt aktuell nichts“, sagte Liebich mit Blick auf die Kritik deutscher Hersteller an DBM. Dabei sei offenkundig, dass „alles, was die ganze Welt sucht, in Deutschland zu haben ist“. „Trotzdem wird DBM madig gemacht.““
Die Headline der Autobild wäre zu interessant gewesen, wenn die Fördergelder ins Ausland geflossen wären. Weitere erwähnenswerte Infos aus dem Artikel:
- nach erfolgreichem Test von BAM und DEKRA gab es Gespräche mit BMW und Audi, die jedoch daran scheiterten technisches Know-how preiszugeben. Nun wird ein neutraler Prüfer gesucht
- DBM produziert laut Mirko Hannemann „alles in kleinster Stückzahl“ – weitere Kostensenkungen sind erst durch Massenproduktion möglich
- noch dieses Jahr wird eine eigene Batteriefabrik (ca. 20.000 qm) im Rheinland produktiv gehen
- dort sollen aber vor allen stationäre Speicher für Energie aus alternativen Quellen gefertigt werden
Gibt wieder was neues…
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/berliner-testen-e-auto-auf-dem-land/4271344.html
Na, das ist doch mal ein positiver Artikel. Und wenn Hannemann mal vernünftige Kommentare abgibt, dann könnte man ja mit dieser neuen Batteriefirma leben…tja, wenn nur diese quälende Fragen nicht wären.
;)
Besser, wenn er sich erst mal dem aufstrebenden Markt der stationären Energiespeicherung zuwendet. In der Autoindustrie, da wird mit harten Bandagen gekämpft – siehe heute SPON und Autobild. Da geht es um viel Geld, Macht und Einfluss . So eine kleine Firma kann da nur verlieren, vor allem wenn man sich von einem Politiker einspannen läßt und zu große Sprüche klopft.
Und dann noch diese Frage:
……“Andere Fahrzeuge mit einer ähnlichen Reichweite hätten kurzfristig nicht zur Verfügung gestanden – schon gar nicht von den deutschen Herstellern“
Ist mir unverständlich, hat man sich da nicht bemüht? Daimler baut und liefert 500 ‚A-Klasse E-Cell‘ an ausgewählte Anwender. Dieses Fahrzeug hat zwei Tesla-Batterien mit zusammen 36kWh und ist für mehr als 200km Reichweite gut. Naja, kommt nicht alles aus deutschen Landen, aber, kommt bei DBM alles aus deutschen Landen? Gott, immer diese Fragen…
:roll:
„Eine engere Kooperation scheiterte an der Weigerung beider Seiten, technisches Know-how preiszugeben.“
Wie beider Seiten? Versteht das jemand?
Doch, etwas schon. Wenn eine Batterie ins Auto soll, dann gibt’s eine Menge Interaktionen, die der Batteriehersteller gerne wissen möchte, um deren Einfluss auf die Batterie abschätzen zu können – neben den Belastungen des gewöhnlichen Fahrbetriebes mit Rekuperation (hohe Spitzenströme) ist da noch der Ladebetrieb und die ganze Batterieüberwachung zu nennen. Da bekommt man dann schon tiefere Einblicke in das Energie-Management des Fahrzeugentwicklers.
Aber, ich glaube, wahrscheinlich war von einem Fahrbetrieb, bzw. Autoeinbau gar nicht die Rede. Da sollten wohl erst Prüfstandsversuche laufen. Und dies war wohl DBM zu wenig?
:roll: