Den folgenden Artikel möchte ich den pressw0rds Lesern nicht vorenthalten, obwohl ich heute nicht mehr schaffe, diesen komplett zu kommentieren. Zunächt das Positive: Es ist der seit langem umfangreichste (8 Seiten) und ausführlichste Artikel über Mirko Hannemann und die DBM/KPS. Er erschien in der deutschen Wirtschaftszeitschrift Brand eins und wurde von pressw0rds Abonnent Ulf J. Froitzheim geschrieben. Es gibt zahlreiche neue Informationen und etliche bekannte Infos, von denen sicherlich einige von pressw0rds inspiriert sind :-)
Nun zur Kritik: Auch wenn teilweise nicht schlecht recherchiert wurde stecken doch viele Fehler im Bericht und einige Aussagen werden ohne Belege in den Raum gestellt. Hier hätte ich mehr erwartet. Ich werde im Laufe der Zeit die fragwürdigen Stellen ergänzen und freue mich auf eine angeregte Diskussion :-)
Aussage: „DBM Energy fängt bei null an, ohne Sacheinlagen, verfügt aber schon am Gründungstag über einen Lithium-Akku.“
Mirko Hanemann bekam im Jahr 2005 den Auftrag einen Hochleistungsakku zu entwickeln. Als das „geglückt“ war, gründet er die DBM Energy um weiter daran zu forschen und den Akku zu vertreiben. Der Akku ist also nicht am Gründungstag aus der Luft gefallen, sondern wurde über Jahre zuvor entwickelt. (Was auch später im Artikel so erwähnt wird).
Aussage: „Tags darauf bringt der Anleger-Newsletter »Fuchsbriefe«, zu dem er und Mattke Verbindungen haben“
Quelle? Beweis?
Aussage: „Mit einer Ladung halte ein 80-Kilo-Pack aus Lithium-Polymer-Zellen (LiPo) so lange durch wie ein 1,5 Tonnen schwerer Blei-Säure-Block mit zwei Ladungen. Das wäre eine sensationelle Energiedichte, höher als die des Lithium-Luft-Akkus der IBM-Grundlagenforscher, der als Nonplusultra gilt – 1000 Wattstunden pro Kilogramm (Wh/kg).“
Woher diese Zahlen kommen ist ein Rätsel. Der Kolibri Akku aus dem Papstar Rennen wog 100kg und der Bleiakku 1170kg (Quelle). Der Kolibri Akku hat knapp 3h länger durchgehalten – also 9,3h >< 12h (1Ladung vs. 2Ladungen??). Von einer Energiedichte von >1000 Wh/kg steht nichts in den Fuchsbriefen und es hat nie jemand etwas derartiges berichtet oder geschrieben, das ist absoluter Unsinn.
Aussage: „In einer Broschüre präsentiert sich DBM Energy bald darauf als Entwickler von Akkus, die schon in Luft- und Raumfahrt, Motoryachten und Werkzeugen im Einsatz seien – ohne konkrete Referenzen.“
Quelle?
Aussage: „Woldt notiert, Hannemann sei „studierter Physiker an der TH Ilmenau“, dabei war dieser dort von 2003 bis 2007 im Studiengang Medientechnologie eingeschrieben.“
Wo man eingeschrieben ist und was man studiert kann durchaus ein Unterschied sein. Mirko Hannemann hat (laut seiner eigenen Aussage) angewandte Physik und Elektrotechnik studiert (Quelle 1. Video 1:40). Er hat das Studium aber nicht abgeschlossen (was er auch zugibt).